Vereinsgeschichte

Es war nach Fastnacht 1950, als einige Frauen in Mülheim der Meinung waren, es sei jetzt an der Zeit, einen Möhnenverein ins Leben zu rufen. Es waren: Katharina Klöckner, Luzia Zils, Anna Baulig, Hilde Wildenberg und Gertrud Müller. Ihr Aufruf, dem Verein beizutreten, traf auf viele offene Ohren: Spontan trugen sich 188 Frauen in die Mitgliederliste ein. Die Gründungsversammlung fand am 17. Mai 1950 im Gasthaus „Zur Sonne“ statt. Die 120 erschienenen Mitglieder gaben dem neu aus der Taufe gehobenen Verein den Namen: "Möhnen-Club 1950 Mülheim“. Erhaltung der karnevalistischen Tradition und Pflege der Geselligkeit unter den Mitgliedern – das sind die Ziele des Möhnen-Clubs. 

Bereits im ersten Jahr des Bestehens wurde die Durchführung eines Möhnenumzuges angestrebt. Die Mitglieder waren hoch motiviert und ihre Ideen unerschöpflich und so konnte 1951 der erste Möhnen-Umzug mit 12 Wagen, 2 Musikkapellen, einigen Fußgruppen und dem ersten Möhnenpaar durch die Straßen ziehen. Am 11.11.1951 wurde das zweite Möhnenpaar proklamiert und das Möhnen-Lied uraufgeführt.

Die Männerwelt von Mülheim wollte natürlich nicht hintenanstehen und gründete 1951 die MKG, unseren „kleinen Bruder“. Kleine humorvolle Sticheleien von beiden Seiten sorgten in den ersten Jahren für die nötige Würze im Vereinsleben. Heute verbindet den „kleinen Bruder“ und die „große Schwester“ ein freundschaftliches Verhältnis.

Zwei positive Eigenschaften zeichneten den jungen Möhnen-Vorstand aus. Fleiß und Sparsamkeit. Es wurden nicht nur die sprichwörtliche Mark umgedreht, bevor man sie ausgab, nein, jeder Groschen wurde zweimal umgedreht. Nach den Jahreshauptversammlungen war man stolz, etwas auf die hohe Kante zu legen. Diese guten Eigenschaften haben sich vererbt.

Zu den Aktivitäten in den fünfziger und sechziger Jahren zählen auch die Oktoberfeste von 1953 bis 1965.

Für die Sitzungen mit Proklamation des Möhnenpaares ließ man sich immer wieder etwas Neues einfallen. So konnte 1960 erstmalig ein Männerballet vorgestellt werden und 1962 war die Premiere für unser Möhnenballet. Seither (selbstverständlich mit entsprechenden personellen Verjüngungen) tanzen sie bei allen Sitzungen und Veranstaltungen der Möhnen. Ende der sechziger Jahre hat sich sogar die MKG für ihre Sitzungen unser Ballett einige Jahre ausgeliehen, bis zur Gründung ihres eigenen Rot-Weiß-Balletts. Die Hofsänger sind seit 1965 ein fester Programmpunkt bei unseren Sitzungen.

Der Schwerdonnerstag 1971 stellte die Möhnen vor ein großes Problem, hieß es doch, für 1 Tag und 1 Nacht auf dem Festplatz in der Ringstraße ein Festzelt aufzubauen. Aber diese Aufgabe wurde mit Bravour gelöst, dank der Mithilfe unserer Männer. Der 1. Möhnenball im Festzelt war ein Erfolg auf der ganzen Linie: Das Zelt war voll, die Stimmung gut und die Kasse stimmte.

Zum 25-jährigen Jubiläum gab es einmalig in der Vereinsgeschichte ein Kinder-Möhnenpaar. Bis 1975 wurde jedes Jahr ein Möhnenpaar proklamiert, seit 1976 im Zweijahresrhythmus.Seit 1981 findet der Möhnenball, das Top-Ereignis jeder Kampagne mit der längsten Nacht des Jahres, in Mülheims „guter Stube“, der Rheinlandhalle statt.

Mit den alljährlichen Sitzungen haben sich die Möhnen einen guten Namen gemacht. Bester Beweis: Wegen der großen Nachfrage mussten seit 1991 zwei Sitzungen und seit 1998 drei Sitzungen angeboten werden. Die Aktiven kommen fast ausschließlich aus unseren Reihen, bis auf einige Herren der Schöpfung, die mit ihren Vorträgen unser Sitzungs-Programm bereichern. Das sind echte "Möhnen-Freunde“. 

Ohne unsere Männer wäre so manches Problem ungelöst geblieben. Sie haben uns in vielen Situationen geholfen. Wir sagen „Danke“.

Fast von Anfang an erscheint jedes Jahr vor Karneval „Die Mülheimer Möhnen-Zeitung“. Hier werden kleine und große Alltäglichkeiten witzig glossiert.

Die Mitgliederzahl wuchs ständig. Im Jahr 2000, zu unserem 50-jährigen Jubiläum, zählten wir 700 Mitglieder im Alter von 16 bis 93 Jahren und 90 Ehrenmitglieder. Von den 188 Gründerinnen lebten noch 34. Anfang 2006 hat der Verein nunmehr bereits über 850 Mitglieder.

2010 konnten wir unser 60-jähriges Vereinsjubiläum feiern. Von den Gründungsmitgliedern lebten noch 12 und die Mitgliederzahl liegt weiterhin konstant bei über 850.

Seit Gründung haben 8 Frauen dem Möhnen-Club als Vorsitzende vorgestanden:

Katharina Klöckner (1950 bis 1961)
Gertrud Müller (1961 bis 1974)
Gerda Meurer (1974 bis 1988)
Else Kahl (1988 bis 1995)
Maria Weiler (1995 bis 2007)
Erika Pörtner (2007 bis 2015)
Ursula Still (2015 bis 2017)
Kornelia Punstein (seit 2017)

Ehemalige Ehrenvorsitzende: Else Kahl

7 Präsidentinnen haben in der gleichen Zeit durch unsere Sitzungen geführt:

Gerda Meurer (1950 bis 1965)
Gretel Müller (1966 bis 1981)
Annemie Vogt (1981 bis 1991)
Liesel Krings (1991 bis 2005)
Inge Moskopp (2005 bis 2015)
Kornelia Punstein (2015 bis 2017)
Martina Niepagen (seit 2017)

Ehrenpräsidentin: Liesel Krings

Nachwuchssorgen kennen die Möhnen nicht. Ein Beispiel dafür ist das Nachwuchsballett. Der Möhnenkaffee ist der Höhepunkt der internen Vereinsveranstaltung. 250 bis 300 Möhnen sorgen jedes Jahr für ausgelassene Stimmung. Die Umzüge an Schwerdonnerstag haben Mülheim weit über die Grenzen hinaus bekannt gemacht. Nicht ohne Grund spricht man von der Möhnen-Hochburg Mülheim. Rundfunk und Fernsehen haben unzählige Male über unseren „höchsten Feiertag“ berichtet.

Trotz aller Erfolge sind die Möhnen aber immer auf dem Boden der Realität geblieben und haben nie zum Höhenflug angesetzt. Das ist wohl das Rezept für ihren Erfolg. Um die Zukunft der Müllemer Möhnen brauchen wir uns keine Sorgen zu machen!


 Die "Ehemaligen"...


Unsere ehemalige Ehrenvorsitzende Else Kahl


Unsere Ehrenpräsidentin Liesel Krings